Nahezu alle Bolzen, Schrauben und Möbelmontageelemente, die man in Heimwerkermärkten in aller Welt findet, werden mit herkömmlichen spanabhebenden Verfahren wie Drehen oder Fräsen hergestellt. Aufgrund der Arbeits- und Materialkosten gehen immer mehr Hersteller von herkömmlichen spanabhebenden Verfahren zu Kaltschmiedeverfahren (oder einer Kombination der beiden) über, besonders wenn es um die Herstellung komplexerer Befestigungselemente geht, beispielsweise solche, wie sie in der Automobilindustrie verwendet werden.
Komplexe Metallobjekte mit höchster Präzision
„Kaltschmieden bedeutet, dass ein einfaches Stück Metall verformt wird, bis es exakt die gewünschte Form einnimmt“, erklärt Peter Janssen. „Das ist eine sehr vielseitige Technik, mit der wir fast jedes erdenkliche Objekt herstellen können, selbst komplexe, höchst präzise Elemente wie Zahnräder und Schraubgewinde. Je nach Komplexität des Zielobjekts sind ausgehend von einem einfachen Metallzylinder vier bis sechs Verformungsschritte erforderlich, um das Befestigungselement herzustellen.“
Ein weiterer Vorteil des Kaltschmiedens gegenüber den herkömmlichen Methoden ist die Geschwindigkeit. Peter Janssen: „Diese Maschinen haben eine Produktionsleistung von 75 bis 300 Stück pro Minute, während herkömmliche spanabhebende Verfahren mehrere Minuten für ein einziges Teil benötigen können. Außerdem gewinnt das Material während des Kaltschmiedeprozesses an Stärke. Und schließlich entstehen beim Kaltschmieden keine Abfälle wie die Metallspäne, die bei herkömmlichen Verfahren anfallen. Das geformte Teil hat exakt dasselbe Gewicht wie der anfängliche Rohling. Bei großen Mengen spart man dadurch erhebliche Materialkosten.“