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Aufrüstung eines Flugzeug-Triebwerksprüfstands

Umfassendes internes Know-how freisetzen
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Das Flugzeugmotoren-Wartungsunternehmen Snecma Services Brussels (SSB) hat seinen Triebwerksprüfstand aufgerüstet, um Flugzeugmotoren der neusten Generation warten zu können. Die unterschiedlichen Arbeiten umfassten die Anpassung der Fundamente und der Stahlstrukturen, die Installation einer Einschienenkatze und die Reparatur eines beschädigten Tors. „Wir waren angenehm überrascht, dass unser bevorzugter Kranlieferant mit all diesen Aufgaben überhaupt nicht überfordert war“, sagt Maintenance Director Yves Lagrange.

Der Triebwerksprüfstand ist eine unverzichtbare Anlage bei SSB, da hier die gewarteten Motoren vor der Lieferung getestet werden (siehe auch „Bei der Instandhaltung von Flugzeugmotoren gilt: Zeit ist Geld“). Der Prüfstand ist eine Struktur, die den Flugzeugmotor im laufenden Betrieb trägt und so die Realbedingungen widerspiegelt. So kann SSB die Schubleistung des Motors messen und sie mit den Spezifikationen und Leistungsanforderungen vergleichen.

 

Eine Fülle von Arbeiten

Vor kurzem wurde eine neue Motorengeneration namens LEAP für eine Reihe von Flugzeugen von Boeing, Airbus und Comac eingeführt. Daher musste der Prüfstand von SSB angepasst werden. Yves Lagrange erklärt: „Die neuen LEAP-Motoren sind größer als die CFM-Motoren, die wir seit mehreren Jahrzehnten instandgehalten und getestet haben. Aus diesem Grund mussten wir die Hauptplattform erweitern. Außerdem mussten wir eine neue Einschienenkatze installieren, um die Motoranbauten vorsichtig in Position bringen zu können. Die Durchführung von Entwicklungstests an den neuen LEAP-Triebwerken ist mit größerem Arbeitsaufwand verbunden, darunter eine deutlich komplexere Datenerfassung im Vergleich zu den üblichen Instandhaltungstests, die wir an den CFM-Triebwerken durchführen. Statt 100 Parameter zu prüfen, müssen wir nun zehnmal mehr prüfen, so dass wir eine ganze Batterie von Elektronikgeräten auf der Plattform installieren müssen, von denen einige ziemlich schwer sind. Und schließlich mussten wir aufgrund neuer Sicherheitsvorschriften die Gehwege, Treppen, Leitern und Geländer anpassen.“

Ich kenne nicht viele Unternehmen, die In-House-Kompetenz auf so unterschiedlichen Gebieten wie Krane, Stahlbauten und schlüsselfertige Projekte besitzen.

Ein Unternehmen für das Gesamtpaket

Zunächst dachten Lagrange und sein Team, dass sie mindestens zwei oder drei unterschiedliche Unternehmen mit diesen Arbeiten beauftragen müssten. Doch während der Verhandlungen für die Einschienenkatze wurde ihm klar, dass TCS über umfangreiches Know-how auf allen oben genannten Gebieten verfügt. „TCS ist schon seit Langem unser bevorzugter Kranlieferant und Kran-Instandhaltungspartner, und wir sind mit ihrer Arbeit sehr zufrieden“, führt Lagrange aus. „Uns war jedoch nicht bewusst, dass sie auch Experten für Stahlbauten und schlüsselfertige Projekte sind. Ich kenne nicht viele Unternehmen, die In-House-Kompetenz auf all diesen Gebieten besitzen. Daher haben wir die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und TCS das Gesamtpaket anvertraut. Diese Entscheidung bereuen wir wahrlich nicht! Das Stahlbau-Personal und die Handwerker von TCS sind genauso zuverlässig wie die für die Instandhaltung von Kranen zuständigen Mitarbeiter.“

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Der Motoradapter passte nicht ganz in die Tragstruktur, aber die TCS-Ingenieure entwickelten eine solide Lösung.

Große Flexibilität und Exaktheit

Lagrange erinnert sich genau an das Problem, das er mit dem LEAP-Adapter hatte, d. h. mit der Struktur, mit der das Triebwerk angehoben und im Prüfstand korrekt positioniert wird. „Der Adapter war von einem Drittanbieter hergestellt worden“, erklärt Lagrange. „Als er geliefert wurde, mussten wir jedoch feststellen, dass er nicht in die Tragekonstruktion unseres Prüfstands passte. Das war eindeutig ein Fehler, doch TCS hat uns aus der Patsche geholfen. Sie fanden heraus, wie unsere Struktur angepasst werden könnte, um sowohl den neuen LEAP-Adapter als auch den altern CFM-Adapter unterzubringen. Ein Beweis für ihre große Flexibilität, ihren Einfallsreichtum und ihre Exaktheit.“

Bei der Instandhaltung von Flugzeugmotoren gilt: Zeit ist Geld

Snecma Services Brussels ist ein Tochterunternehmen von Snecma (www.snecma.com), einem weltweit führenden Hersteller von Flugzeugtriebwerken. Snecma gehört zur Safran Group (www.safran-group.com). SSB, ein Nachfolger der Triebwerksabteilung von Sabena Technics, der Instandhaltungsabteilung der ehemaligen nationalen belgischen Fluggesellschaft, ist am Flughafen Brüssel-Zaventem ansässig.

SSB beschäftigt 240 Mitarbeiter und ist auf die Instandhaltung von CFM-Triebwerken spezialisiert, die in vielen Schmalrumpfflugzeugen wie Boeing 737 und Airbus A320 verwendet werden. „Die Instandhaltung der Triebwerke ist für die Sicherheit und Leistung der Flugzeuge von größter Bedeutung“, sagt Yves Lagrange. „Man kann sie in etwa mit der Instandhaltung eines Wagens vergleichen, bei der auch die Senkung der Wartungskosten im Vordergrund steht, indem der Wagen entsprechend der tatsächlichen Nutzung vorsorglich gewartet wird. In vielerlei Hinsicht ist die Triebwerkwartung jedoch völlig anders. Bei der Triebwerkswartung wird häufig der gesamte Motor erneuert. Das ist keine Arbeit, die mal eben an einem Tag erledigt wird - wir brauchen dafür etwa zwei Monate. Während dieser Zeit muss unser Kunde Ersatztriebwerke mieten, um das Flugzeug in Betrieb zu halten. Da das eine kostspielige Angelegenheit ist, müssen wir den Auftrag in höchstens 55 Tagen abschließen; andernfalls müssen wir die Miete zahlen. Zeit ist Geld.“

Spezifikationen

  • Demontage des bestehenden Prüfstands, der Büroräumen weichen muss.
  • Installation einer KBK 1250kg Einschienenkatze an der Decke, einschließlich Funksteuerung.

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  • Legen der Fundamente und Konzeption, Design und Herstellung von zwei 20T Verankerungspunkten für den neuen Triebwerksprüfstand, einschließlich maßgefertigter Kabel und Verankerungen.
  • Anpassung der Plattformen und Zugangswege.
  • Installation von Rettungsleinen für Mitarbeiter, die die technischen Anlagen auf dem Dach instandhalten.
  • Anpassung der Tragekonstruktion der Prüfbank, einschließlich eines maßgefertigten Verstärkungsträgers. Anpassung des Adapters.
  • Reparatur des zuvor beschädigten hydraulischen Zugangstors.


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